Welche Schaltung ist optimal für mein Kind?

Gerade bei den Allerkleinsten steht man beim Fahrradkauf vor der Frage: Gangschaltung – ja oder nein?  Und falls ja – welche eignet sich am besten für mein Kind? Wir stellen die unterschiedlichen Schaltvarianten vor und beleuchten ihre Vor- und Nachteile.

In die Gänge kommen?

Eine Gangschaltung ist an und für sich eine gute Sache.  Bei sehr kleinen Kindern jedoch liegt die Frage schon nahe, ob diese tatsächlich nötig ist. Die Aufgabe einer Gangschaltung ist es, die Pedalumdrehung bestmöglich an den jeweiligen Streckenabschnitt anzupassen. Also bei einer Steigung den Tretwiederstand zu erleichtern und im Gegenzug dazu bei einer ebenen Strecke zu erhöhen. Das spart Kraft und macht das Fahren deutlich effizienter.

Damit eine Schaltung sinnvoll eingesetzt werden kann, ist jedoch ein gewisses Verständnis für deren Funktionalität und Handhabung erforderlich. Die kleinste Fahrradzollgröße beträgt 12 Zoll und ist für Kinder ab etwa 2-3 Jahren geeignet, die 14-Zoll-Variante für Kinder von ungefähr 4-5 Jahren.

Da Kinder in diesem Alter meist noch Probleme bei der Bedienung haben und mit der Koordination von Fahren und Schalten überfordert sind, sind Bikes bis 14 Zoll in der Regel nicht mit Schaltsystemen ausgestattet.

Als Faustregel kann man sagen, dass Gangschaltungen dann interessant werden, wenn das Kind so sicher auf dem Rad ist, dass es eine Schaltung neben Treten und Lenken gefahrlos bedienen kann.

Schaltung ist nicht gleich Schaltung

Bei Fahrrädern besitzt man die Qual der Wahl zwischen Ketten-, Naben- und Tretlagerschaltungen.

Sie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Alltagstauglichkeit, der Defektanfälligkeit, dem Wartungsaufwand, der Strapazierfähigkeit sowie ihrer Lebensdauer.

Bei einer Kettenschaltung wird die Fahrradkette von einem Kettenblatt zum nächsten bewegt. Sie besteht aus mehreren Zahnrädern, auch Ritzeln genannt. Aufgrund ihrer offenen Bauweise sind Kettenschaltungen recht anfällig für Schmutz- und Wettereinfluss.

Nabenschaltungen hingegen besitzen einen ganzheitlich geschlossenen Grundaufbau. Das Schaltwerk ist zuverlässig vor äußeren Einflüssen geschützt, der Wartungsaufwand wird dadurch drastisch reduziert.
Das Getriebe von Tretlagerschaltungen sitzt, wie der Name schon sagt am Tretlager. Sie besitzen aufgrund ihrer speziellen Bauform ein sehr hohes Gewicht und werden daher sehr selten verbaut. Aus diesem Grund wollen wir es der Vollständigkeit halber bei der Nennung belassen, im Weiteren aber nicht mehr auf diese Form eingehen.

Vor- und Nachteile vom Kettenschaltwerk

Kettenschaltwerke sind der Klassiker unter den Schaltgetrieben – sie sind in ihrer ersten Form bereits seit 1889 im Betrieb. Sie sind relativ kostengünstig, besitzen ein geringes Gewicht und begünstigen viele Gänge – bis zu 30 sind möglich. Das fördert den Fahrspaß und ermöglicht vergleichsweise hohe Geschwindigkeiten.

Im Gegensatz dazu stehen eine hohe Verschleißanfälligkeit sowie der hohe Aufwand für Wartung und Pflege. Da die einzelnen Bestandteile des Kettenschaltgetriebes relativ schlecht vor äußeren Einflüssen geschützt sind, müssen Kette und Mechanik sorgfältig und vor allem regelmäßig gepflegt werden. Zudem ist ein gewisses Feingefühl bei der Bedienung notwendig, da eine Schaltung nur beim Treten möglich ist.

Lest euch zur richtigen Pflege unseren Blog-Beitrag zu diesem Thema durch.

Vor- und Nachteile von Nabenschaltungen

Im Vergleich zu einer Kettenschaltung ist das Bedienen einer Nabenschaltung kinderleicht. Schon die Kleinsten sind in der Lage, das Prinzip im Handumdrehen umzusetzen. Um das Schaltwerk zu betätigen, wird das Treten unterbrochen, während der Schalthebel betätigt wird. Danach wird diese erneut aufgenommen.

Nabenschaltungen sind deutlich pflegeleichter und wartungsärmer als Kettenschaltwerke. Das ist gerade für Kinder von Vorteil, die ihr Bike zwar täglich nutzen, die Priorität aber nicht unbedingt auf dessen Pflege legen.

Allerdings besitzen Nabenschaltungen im Vergleich zu Kettenschaltungen eine geringere Anzahl an Gängen, sind deutlich schwerer und meist auch deutlich teurer als Kettenschaltungen.

Unser Fazit

Unserer Ansicht nach sind Gangschaltungen erst dann sinnvoll, wenn dein Kind ein sicheres Fahrverhalten besitzt.  Es sollte sicher bremsen können, feinmotorisch fit sein und ein grobes Verständnis von Ursache und Wirkung besitzen.

Da Kettenschaltungen zwar eine höhere Gangzahl ermöglichen, aber überdurchschnittlich verschleiß- und defektanfällig sind und eine hohen Pflegeaufwand verursachen, sind sie für kleinere Kinder eher nicht zu empfehlen. Für jüngere Kinder empfehlen wir daher eher Nabenschaltungen, da sie leicht zu bedienen sind und weniger Pflegeaufwand in Anspruch nehmen.
Grundsätzlich kann man sagen: Je älter das Kind, desto besser kommt es mit Schaltungen zurecht.

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Dominic Ratcliffe

Produkt Manager, Papa

Dominic startete Anfang 2019 bei coolmobility und leitet heute den Bereich Produktmanagement. Als Vater von zwei Kids liegt ihm das Thema „cool“ „mobility“ bei Kindern und Jugendlichen sehr am Herzen. Er selbst fährt am liebsten mit dem Rad zur Arbeit.
Mein Lieblingsrad: