Hinter Schloss und Riegel: Welches Fahrradschloss ist das Richtige für mich?

Fahrräder sind beliebtes Diebesgut. Und: Laut Statistik wird es in den Täter:innen nicht einmal besonders schwer gemacht, das Fahrrad zu entwenden. So wurde demnach jedes vierte gestohlene Fahrrad ohne Sicherung abgestellt. Wer sein Fahrrad also nicht gleich mit einem Aufkleber mit der Aufschrift „Nimm mich mit“ versehen, sondern es noch eine Weile behalten möchte, sollte es als Schutz vor Langfingern mit einem Fahrradschloss sichern. Doch welche Varianten gibt es überhaupt auf dem Markt und welche davon ist die sicherste? Das erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Welche Arten von Fahrradschlössern es gibt
Fahrradschloss ist nicht gleich Fahrradschloss. Je nach Bauweise und Verschlussart wird zwischen 5 Haupttypen unterschieden.

Kabelschlösser
Das Kabelschloss ist der Klassiker unter den Fahrradschlössern. Es handelt sich hierbei um ein Stahlgeflecht, das durch eine Kunststoffhülle ummantelt und mit einem Schließzylinder mit Schlüssel oder Zahlenschloss ausgestattet ist. Kabelschlösser gibt es in vielen verschiedenen Längen, Dicken und Farben.
Vorteil dieser Sicherungsform ist, dass sie sehr leicht und flexibel ist, und dadurch zum Anschließen an nahezu jedem Objekt genutzt werden kann.

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Kettenschlösser
Kettenschlösser bestehen, wie der Name schon sagt, aus massiven Kettengliedern, die entweder freiliegend oder von einem widerstandsfähigen Überzug umgeben sind.
Je nach Länge besitzen sie eine flexiblere Handhabe als im Vergleich dazu die starren Bügelschlösser. So können sie leichter zum Anschließen an verschiedenen Objekten wie Straßenlaternen genutzt werden.
Mit einem Gewicht zwischen zwei und fünf Kilogramm zählen sie unter den Fahrradschlössern allerdings nicht gerade zu den Leichtgewichten.

Faltschlösser
Das Faltschloss wird auch Gelenkschloss, Klappschloss oder Gliederschloss genannt. Es sieht ein bisschen aus wie ein Zollstock. Das Faltschloss besteht aus starren Gliedern, die sich auf eine handliche Größe zusammenfalten lassen. Durch ihre faltbare Struktur lassen sie sich gut transportieren und benötigen nur wenig Platz, bringen meist aber etwas mehr Gewicht mit.

Bügelschlösser
Sie bestehen aus einem starren Bügel aus gehärtetem Metall, der mit einem Schließzylinder verbunden ist. Im Vergleich zu den anderen Schlössern besitzen Bügelschlösser keine beweglichen Teile.
Durch ihre starre Bauweise sind sie zwar nicht ganz so flexibel zu fixieren wie andere Fahrradschlösser, dafür aber besonders robust und schwer zu knacken. Sie gelten als bohr- und schneideresistent und dadurch als besonders sicher. Allerdings sind auch diese Schlösser relativ schwer.

Rahmenschlösser
Basic only: Hierbei handelt es sich um am Fahrrad bereits vorinstallierte Schlösser, die lediglich verhindern sollen, dass das Fahrrad weggefahren werden kann. Einen wirklichen Schutz bieten sie nicht.

Wie viel sollte für ein Schloss investiert werden
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sicher ein Fahrradschloss ist, gibt die Anzahl der Sicherheitsstufen eine Auskunft. Hier gilt: Je höher die Sicherheitsstufe, desto sicherer das Schloss. Die Wertigkeit des Schlosses spielt ebenfalls eine Rolle. Es wird empfohlen, für ein Fahrradschloss zwischen 5 und 10 Prozent des Fahrradwertes zu investieren.
Das ist auch sinnvoll, wenn man einmal den Gedanken durchspielt, sein 2.000-Euro-Bike mit einen 10-Euro-Fahrradschloss zu sichern. Klingt komisch, oder?

Welche Fahrradschlösser sind die sichersten
Doch welche Schlossvariante ist tendenziell die Beste, um sein Zweirad vor Diebstahl zu schützen?
Platz Nummer 1 auf dem Siegertreppchen belegt hier das Bügelschloss. Es zählt mit Abstand zu den sichersten Fahrradschlössern auf dem Markt, da es bohr- und schneideresistent ist. Als nächstes folgen die Kettenschlösser, da auch sie ein hohes Maß an Sicherheit und eine gute Schnittresistenz bieten. Die nächsten in der Rangfolge sind die Faltschlösser – sie verbinden die Flexibilität eines Ketten- mit der Sicherheit eines Bügelschlosses.

Kabelschlösser sind zwar flexibel und leicht, aber durch ihre schwächere Struktur auch viel leichter zu knacken als beispielsweise ein Bügel- oder Kettenschloss. Oft reicht hier schon eine Zange, um sie zu zerschneiden. Das Schlusslicht bilden Rahmenschlösser. Sie sollten lediglich als Basisschutz dienen, und sollten unbedingt mit einer ergänzenden Sicherung erweitert werden. Welcher Sicherheitsgrad für das eigene Bike benötigt wird, hängt letztendlich auch vom Abstellort und der Abstelldauer ab. Wird ein Fahrrad meist in geschlossenen Räumen abgestellt, benötigt es sicherlich weniger Schutz als ein Zweirad, das tagelang im Freien an der Straße stehen muss.

Unser Fazit
Um das Risiko eines Fahrraddiebstahls zu senken, solltet ihr eure Fahrräder unbedingt mit einem Schloss sichern. Es wird empfohlen, für den Schutz zwischen 5 und 10 Prozent des Fahrradwertes zu investieren. Je nach Abstellort sollte abgewägt werden, welches Schloss dafür das geeignetste ist. Befindet sich euer Bike vornehmlich in geschlossenen Räumen, einer Garage oder im Keller, sollte ein einfaches Kabelschloss bereits ausreichend sein. Wird das Bike vornehmlich eher für einen längeren Zeitraum im Außenbereich abgestellt, sollten sichere Schlossalternativen, wie ein Bügel-, Ketten-, oder Faltschloss gewählt werden.

Hier findet ihr noch weitere Information wie ihr Fahrraddiebstahl vorbeugen könnt!

Cai Tegtmeier

Kommunikationsdesign/Art Direction, Mama

Cai erweckt Fahrräder durch ihre Designs zum Leben. Durch ihre jahrelange Branchenerfahrung, ihren kreativen Kopf und ihr geschultes Auge weiß sie was bei Kind und Jugend gut ankommt. Als Mutter von zwei mountainbike begeisterten Kids ist sie quasi immer up to date bei der jungen Zielgruppe. Familie und Beruf bilden bei ihr automatisch eine Symbiose.

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